Zukunftspakt Pflege enttäuscht Erwartungen - VKAD und Caritas fordern schnelle Reform

Der am 11. Dezember veröffentlichte Abschlussbericht der Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Zukunftspakt Pflege“ bleibt weit hinter den Erwartungen an eine Reform zurück, die die Pflege spürbar stabilisiert und entlastet. Diese Einschätzung teilen der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) und der Caritasverband Paderborn.

Der Bericht lasse es an klaren Entscheidungen, verbindlichen Zeitplänen und einer gesicherten Finanzierung fehlen. Statt konkreter Entlastungen für Einrichtungen und Pflegebedürftige enthalte das Papier vor allem Prüfaufträge und unverbindliche Ankündigungen.

Dazu Andreas Wedeking, Geschäftsführer des Verbandes katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD): „Das Papier sollte Grundlage einer Pflegereform sein, liefert aber nur Andeutungen ohne Verbindlichkeit. Es entsteht der Eindruck, dass Gremien über Jahre beraten und am Ende doch nichts Entscheidendes passiert.“

Auch der Caritasverband Paderborn sieht erheblichen Nachbesserungsbedarf, setzt jedoch einen anderen Akzent. Tobias Berghoff, Vorstand des Caritasverbands Paderborn und stellv. Vorsitzender des VKAD, erklärt: „Aus Sicht eines regionalen Trägers erleben wir täglich, was fehlende Verbindlichkeit bedeutet: Unsicherheit bei der Finanzierung, steigender Verwaltungsaufwand und immer größere Schwierigkeiten, verlässliche Angebote für Pflegebedürftige aufrechtzuerhalten.“

Einzelne positive Ansätze reichen nicht aus

Der Bericht enthält einzelne sinnvolle Ansätze, etwa die Reduzierung von Doppelprüfungen oder die Entlastung der Eigenanteile bei der Ausbildungsumlage. Beide Verbände bewerten diese Punkte positiv, sehen darin jedoch keine Lösung der grundlegenden Probleme.

„Einzelne Punkte weisen in die richtige Richtung. Insgesamt bleibt das Papier ambitionslos und verschiebt zentrale Entscheidungen“, so Wedeking.

Jetzt handeln, um Versorgung zu sichern

„Träger brauchen jetzt konkrete Schritte, damit Versorgung verlässlich bleibt“, sagt Wedeking und Tobias Berghoff ergänzt: „Was wir brauchen, sind schnelle und umsetzbare Entscheidungen. Nur so lassen sich Pflegeangebote stabil halten und Vertrauen bei Mitarbeitenden und Angehörigen sichern.“


Über den Caritasverband Paderborn e.V.

Der Caritasverband Paderborn e.V. ist Ansprechpartner für Menschen in unterschiedlichsten Lebenslagen. Unter dem Dach des Verbandes  werden 47 Fachdienste und Einrichtungen betrieben. Dazu gehören ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen, Beratungsdienste für Eltern, Kinder und Jugendliche, Suchtkranke, Migranten, verschuldete Personen sowie Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe bis hin zu Offenen Ganztagsschulen.

Beate Lischka

Unternehmenskommunikation

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