
Der Verband der Ersatzkassen (vdek), der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), der Deutsche Pflegerat (DPR), der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) sowie der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) fordern, diese Lücke im parlamentarischen Verfahren dringend zu schließen.
Die Verbände sprechen sich für eine Kompetenzvermutung aus: Internationale Pflegekräfte sollen unmittelbar in Deutschland als Fachkräfte tätig werden dürfen, wenn sie eine mindestens dreijährige Ausbildung oder ein Studium abgeschlossen und ausreichende Deutschkenntnisse nachgewiesen haben. Ergänzende Prüfungen und Anpassungsmaßnahmen könnten anschließend erfolgen.
Laut Berechnungen des bpa könnten auf diese Weise rund 11.000 Pflegekräfte sofort eingesetzt werden – derzeit dauern Anerkennungsverfahren häufig bis zu einem Jahr.
„Eine Kompetenzvermutung würde kurz- und langfristig den Fachkräftemangel in der Pflege lindern. Da die Pflegekräfte fachliche und sprachliche Kenntnisse nachweisen müssen, bliebe die Versorgungsqualität gesichert“,erklärt Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des Verbands der Ersatzkassen (vdek). Auch Tobias Berghoff, Vorstand des Caritasverbands Paderborn und stellv. Vorsitzender des VKAD, teilt diese Einschätzung: „In unseren Einrichtungen erleben wir täglich, wie motiviert und qualifiziert internationale Pflegekräfte sind. Es ist weder den Pflegebedürftigen noch den Teams zu vermitteln, dass bürokratische Hürden ihren Einsatz über Monate verhindern.“
Die Verbände betonen, dass eine beschleunigte und unbürokratische Anerkennung nicht nur Einrichtungen entlaste, sondern auch ein wichtiges Signal an internationale Fachkräfte sende: Ihre Kompetenz ist willkommen – und dringend gebraucht.
Über den Caritasverband Paderborn e.V.
Der Caritasverband Paderborn e.V. ist Ansprechpartner für Menschen in unterschiedlichsten Lebenslagen. Unter dem Dach des Verbandes werden 47 Fachdienste und Einrichtungen betrieben. Dazu gehören ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen, Beratungsdienste für Eltern, Kinder und Jugendliche, Suchtkranke, Migranten, verschuldete Personen sowie Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe bis hin zu Offenen Ganztagsschulen.