Jugendhilfeausschuss bei "Kurve kriegen"

Die 5. Sitzung des Jugendhilfeausschusses des Kreises Paderborn traf sich im Haus des Jugendrechts.

© Kreis Paderborn v.l.n.r.: Annette Mühlenhoff (Jugenddezernentin Kreis Paderborn), Tobias Laame (Kreisjugendamt Paderborn), Jürgen Kenkel (Caritasverband Paderborn), Niels Niemann (Kreispolizeibehörde Paderborn), Judith Schopnie (Kreisjugendamt Paderborn), Tina Dahnke (Staatsanwaltschaft Paderborn), Natalia Palaguthin (Kreisjugendamt Paderborn), Günther Uhrmeister (Leiter Kreisjugendamt Paderborn), Wolfgang Klein (Kreispolizeibehörde Paderborn), Claudia Wagener-Ragert (Kreisjugendhilfeausschussvorsitzende).

Am 28.08.2023 hielt der Jugendhilfeausschuss des Kreises Paderborn seine fünfte Sitzung dieses Jahres im Haus des Jugendrechts (HdJR) ab. Ca. 50 Gäste besuchten die Liegenschaft der Kreispolizeibehörde in der Ferdinandstraße und erhielten im Rahmen eines ca. 90 minütigen Vortrages einen umfassenden Einblick darüber, wie die Kooperationspartner des HdJR sowie das Fachkräfteteam von „Kurve kriegen“ der Jugendkriminalität begegnen und so Intensivtäterkarrieren zu verhindern versuchen.

In Paderborn verteilen sich die Teilnehmenden je zur Hälfte auf das Stadtgebiet und auf das Kreisgebiet. Das Durchschnittsalter bei Aufnahme liegt bei 12,8 Jahren, wobei der jüngste Teilnehmer bei Aufnahme 9,75 Jahre alt war. Es zeigt sich auch anhand der Straftatenstatistik, die einen signifikanten Rückgang bis hin zur Legalbewährung im Verlauf der Betreuung darstellt, dass die frühe Hilfe durch „Kurve kriegen“ landesweit bei ca. zwei Drittel der Teilnehmenden zu einer positiven Prognose am Ende der Betreuung führt. Lediglich 8% der ehemaligen Teilnehmenden werden direkt anschließend oder später in ein Intensivtäterprogramm wie z.B. das HdJR aufgenommen.

Am Ende des Vortrages beschäftige sich der Jugendhilfeausschuss besonders mit der Fragestellung, wie zusätzlich präventiv auf Jugendkriminalität eingewirkt werden kann. Aus fachlicher Sicht der JuHiS und von „Kurve kriegen“ bedarf es im pädagogischen Bereich mehr präventiver Angebote bezüglich der Themen Gewalt, Social Media und Kinderpornografie und dies bereits im Grundschulalter. So könnten Kinder bereits frühzeitig für Risiken und Gefahren sowie für strafrechtlich relevantes Handeln sensibilisiert werden.