AG Wohlfahrt trifft Politiker im Paderborner Kreishaus

Menschen gehen auf die Straße, verlangen Unterstützung und Gehör von der Politik. Ihre ausdrückliche Forderung: „NRW bleib sozial“. Auch in Paderborn äußern die Vertreterinnen und Vertreter der Freien Wohlfahrtspflege deutlich ihren Unmut an den Kürzungsplänen von Bund und Land.

v.l.n.r.: Dr. Carsten Linnemann, MdB, Generalsekretär der CDU, Patrick Wilk, Vorstand Caritasverband Paderborn e.V., Ulla Hoentgesberg, Geschäftsführerin Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Paderborn e.V., Dr. Stefan Vogel, Vorstand DRK Kreisverband Paderborn e.V. Norika Creuzmann, MdL, Die Grünen, Dr. Andre Brand, Kathrin Jäger, Der Paritätische NRW Kreisgruppe Paderborn + Höxter, Annette Mühlenhoff, Vanessa Kamphemann, Vorstand Diakonie Paderborn-Höxter e.V., Christian Bambeck, Vorstand Caritasverband im Dekanat Büren e.V., Landrat Christoph Rüther, Bernhard Hoppe-Biermeyer, MdL CDU

„Wenn alles so kommt, wie geplant, droht der Kollaps in sämtlichen Bereichen der sozialen Infrastruktur“, betont Dr. Stefan Vogel, Vorstand des DRK Kreisverbandes Paderborn e.V. und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände aus dem Kreis Paderborn. „Die Wohlfahrtspflege steht auch im Kreis Paderborn unter großer Spannung und Anspannung“, so Vogel.

Um ihren Forderungen, Sorgen und Befürchtungen Nachdruck zu verleihen und sie direkt an oberster Stelle zu platzieren, traf sich die Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände aus dem Kreis Paderborn jetzt im Paderborner Kreishaus. Neben Landrat Christoph Rüther nahmen sich auch der aus Paderborn stammende CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann und die Landtagsabgeordneten Norika Creuzmann sowie Bernhard Hoppe-Biermeyer des Themas an und die vorgebrachten Punkte mit in ihre jeweiligen politischen Gremien.

„Deutschland sieht den Fachkräftemangel. Schießt aber die willigen Leute durch weitreichende Entscheidungen zwangsläufig ins Aus“, so Vogel. Besonders betroffen seien die Bereiche, die das Sozialsystem aufrecht halten: die Kinderbetreuung, die Altenpflege, die Behinderten- und Jugendhilfe. Finanzielle Kürzungen bedeuten drohende Zahlungsunfähigkeit der Kindertagesstätten, Offener Ganztagsschulen und anderer Dienste, Überschuldung, Angebotsreduzierung oder gar Schließungen. „Aber die Nachfragen sind und bleiben vorhanden und die sozialen Herausforderungen und Problemlagen steigen“, sind sich alle Beteiligten einig. „Wir brauchen deshalb weniger bürokratische Hürden“, machen die Mitglieder der Arbeitsgruppe ihren Standpunkt deutlich. Dankbar zeigen sie sich für die Offenheit der Politik, jederzeit gesprächsbereit und offen für gemeinsame Herausforderungen zu sein.

„Mit einer Verzahnung von Wohlfahrt, Verwaltung und Politik vor Ort wäre bei der Entwicklung von Gesprächs- und Arbeitsformaten, sowie einer Abstimmung von Leistungsangeboten und deren Finanzierung bereits ein erster Schritt in die richtige Richtung gemacht“, so Vogel abschließend.